Tshikapa - Reisebericht Teil 3

Tag 6 – Freitag, 25.11.

Am nächsten Morgen wird Torsten um 6.00 Uhr durch die Wiederaufnahme der Arbeit am Container geweckt. Die Männer waren bereits fleißig und haben begonnen, das restliche Equipment zu entladen und zu sichern. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen mit Honig und Tee. Um 9.00 Uhr startet wieder das geophysikalische Training. Einen Kran um den Container abzuladen wird es nicht geben, also werden die Leute kreativ. Er wird auf dem Anhänger zu seinem „Landeplatz“ gebracht und durch einen Wagenheber hinten etwa 10cm angehoben. Dann werden zwei Stelzen angeschweißt, deren Last auf Eisenschienen am Boden verteilt wird. Das Gleiche geschieht anschließend vorne am Container. So steht der Container frei über der Ladefläche des LKW. Mit Hilfe eines Traktors wird nun der Anhänger unter dem Container hervorgezogen. Dann werden die Eisenschienen ausgegraben und der Container sinkt auf den Stelzen Stück für Stück zu Boden.
Die Trainingsgruppe „Geophysik“ fährt zu ersten potentiellen Bohrlöchern. Es regnet sehr stark. Überall werden von den Leuten Behältnisse platziert, um das Regenwasser aufzufangen.

Tag 7 – Samstag, 26.11.

Nach frittierten Teigbällchen zum Frühstück wird Torsten zum Trainingsgelände „Geophysik“ außerhalb von Tshikapa gebracht. Auf der Fahrt zeigen sich erschütternde Bilder: Menschen, die sich und die Wäsche im strömenden Regen am Straßenrand, wo sich das Wasser sammelt, waschen; viele Kinder und Frauen, die Gepäck durch den Schlamm schleppen. Auf dem Gelände wird gearbeitet und gelernt. Hier hat sich das Training inzwischen gut eingespielt. Torsten begegnet zwei Mädchen aus mittellosen Verhältnissen, die nicht mehr zur Schule gehen können. Er will versuchen, mit Budikadidi eine Möglichkeit zu finden, ihre Situation zu verbessern. Unterwegs sieht er einen Meiler, in dem aus Buschbäumen Holzkohle gewonnen wird. Am Abend wird das weitere Vorgehen besprochen. Auch für Philip aus Nigeria sind die Erfahrungen in Tshikapa wohl besonders.

Tag 8 – Sonntag, 27.11.

Um 6.30 Uhr beginnt der Gottesdienst mit Musik, Tanz und Ritualen. Torsten wird viel Dankbarkeit entgegengebracht. Mehrere Redner wenden sich bei ihren Begrüßungsworten an ihn. Ein unangenehmes Gefühl, so im Mittelpunkt zu stehen für etwas, das von Seiten Europas längst hätte eine Selbstverständlichkeit sein müssen. Eine Ziege wird geweiht. Mit Pfarrer Panu besichtigt Torsten die Schule, in der auch heute in Elektrotechnik unterrichtet wird, da ein Ingenieur für ein paar Wochen vor Ort ist. Im Schwesternheim wird Wäsche gewaschen wie früher bei uns – mit Waschbrett, Wasser und Seife. Es gibt Hühnchen und Kaninchen im Garten. Auch einige Waisenkinder werden hier beherbergt. Dafür bekommen die Schwestern 20$ im Monat. So viel kostet inzwischen ein Sack Maismehl. Bis vor kurzem kostete das noch 3,5$.

Den ersten Advent kennt man hier nicht, ebenso wie Nikolaus oder St. Martin.

Zum Abendessen gibt es Ziege am Spieß (aber nicht die vom Morgen) und als Delikatesse deren Haut, ohne Fell.

 

 

 

 

 
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