Tshikapa - Reisebericht Teil 8

Tag 17, Dienstag, 6.12.
 
Im Laufe des Tages erreichen Torsten in seiner Unterkunft einige erleichternde Nachrichten: das Sägemehl-Gemisch hat den Ablauf wie gewünscht verschlossen und ein Mechaniker von Budikadidi konnte die Spülpumpe reparieren. Mit dem Moped fährt Torsten zum Bohrloch, wo schon weiter gebohrt wird. Schwierig ist, ein Fahrzeug für den Wassertransport zu bekommen: alle sind alt und nicht fahrtüchtig. Irgendwie schafft es die Gruppe schließlich, bis zu unglaublichen 90m Tiefe zu bohren. Noch wenige Meter fehlen, um die notwendigen geschlitzten Rohre einsetzen zu können, durch die dann das Wasser in den Brunnen eindringt. Ein heftiges Gewitter mit starkem Platzregen unterbricht die Arbeiten.
Einige aus der Gruppe, auch der Geophysiker, sind mittlerweile an Malaria erkrankt. Budikadidi kann Medikamente besorgen. Die Kranken haben Fieber, Gelenkschmerzen, einen bitteren Geschmack auf der Zunge und Kopfschmerzen. Trotzdem arbeiten sie weiter.

Tag 18, Mittwoch, 7.12.

Als an diesem Morgen zum vereinbarten Zeitpunkt niemand da ist, fahren der Geophysiker Philipp und Torsten zum Bohrloch. Dort sind schon die Arbeiter versammelt, die alle sehr fleißig und lernbegierig sind. Leider sind weder Polymere noch Sumpfrohre da. Der Bohringenieur hat sie nicht vorbereitet. Torsten und Philip schneiden und schmelzen die Rohre selbst zu, damit die Spitze des Rohrs besser in die Tiefe dringen kann. Wasser ist da und die Bohrung kann weitergehen. Tatsächlich wird endlich frisches und klares Wasser ausgespült. Das Bohrgerät stoppt bei 93m. Nun wird noch ein paarmal gespült und endlich wird sich richtig gefreut. Irgendjemand hat eine Art Schnapsflasche besorgt, die reihum geleert wird. In der Unterkunft gibt es ein Festessen: Panu hat eine Ziege schlachten lassen. Es gibt Fleisch in allen Variationen, Eier, gebratene Spaghetti, Fufu, Ananas, Bier und einen süßen Pfirsichsekt. Alles leider ohne die Arbeiter. Am Ende haben sogar noch zwei Frauen getanzt.