Tshikapa - Reisebericht Teil 11

Tag 22, Sonntag, 11.12.

Dieser Tag ist der erste seit seiner Ankunft, an dem Torsten nicht arbeitet. Gemeinsam mit dem Übersetzer John läuft er in die Umgebung, vorbei an Schluchten bis in ein Tal, in dem auch aus zwei Wasserlöchern gegen Gebühr Wasser geholt werden kann. Der Weg dahin ist weit und sehr mühevoll. Überall sucht das Abwasser einfach seinen Weg. Deshalb werden die Brunnen auch so tief gebohrt. In Wohngebieten sieht man überall Toiletten „open air“, meist ohne Dach und nur durch Palmwedel voneinander getrennt – ohne Toilettenpapier (das muss jeder selbst mitbringen) und ohne Waschbecken.
Am Nachmittag kommt das kongolesische Fernsehen um über den Brunnenbau zu berichten. Dafür wollen sie Geld, was wohl üblich ist. Sie führen drei Interviews vor einer eher primitiven Kamera. Da dies der letzte Tag von Pfarrer Panu ist, wird nochmal ausführlich mit Budikadidi über das weitere Vorgehen gesprochen. Abends gibt es allerlei von der Ziege. Die Schwestern geben sich mit dem Essen sehr viel Mühe und Torsten schmeckt es eigentlich immer.

Tag 23, Montag, 12.12.

Heute sollen das Bohrloch verschlossen und die Gräben zugeschüttet werden. Die Brunnenbohrmaschine und weiteres Equipment müssen sicher verstaut werden. Zudem muss noch eine Art Unterstand für die Elektronik, die Wasseruhr, die Filter, etc. gebaut werden. Die Planung und Diskussion darüber, wie etwas gemacht werden soll, dauern fast länger, als die letztendliche Durchführung. Am Nachmittag geht Torsten zum Wäsche waschen an den Fluss. Es gibt viele Zuschauer, die dem „Weißen“ beim schweißtreibenden Waschen und Auswringen zusehen. Die Lehmhütten, an denen Torsten vorbeikommt, sind sehr einfach: ohne Strom oder Wasser. Das Leben findet vor den Hütten statt. Hier wird gekocht, gespielt, Haare frisiert, gestillt, gegessen, einfachste Dinge verkauft. Torsten wird angesprochen, ob er hier nicht auch einen Brunnen bohren könnte.
   

 

 

 

 

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