Wasser für Tshikapa

Demokratische Republik Kongo

Ausgangslage

In Tshikapa gibt es wenige bis keine Möglichkeiten für die Bevölkerung, an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Zwar fließt in unmittelbarer Nähe ein größerer Fluss, doch dessen Wasser ist sehr stark mit Sediment sowie durch Abwässer wie beispielsweise von Minen verunreinigt. Flüsse und Wasserstellen werden von den Menschen zur Körperhygiene und zum Waschen der Wäsche genutzt. Für den Haushalt wird in Behältern sedimentfreies Oberflächenwasser abgeschöpft.

Diese Umstände tragen zweifelsfrei zur Ausbreitung von Krankheiten bei, wo eine medizinische Versorgung ohnehin kaum vorhanden ist. Unser Partnerverein Budikadidi betreibt bereits einen Brunnen, der großen Zuspruch findet. Dieser ist jedoch für eine Bevölkerung vieler tausend Menschen schlicht nicht ausreichend. Außerhalb von Tshikapa ist die Situation noch deutlich dramatischer. Den Menschen bleiben oft nur zeitaufwändige Fußmärsche zu den wenigen verbliebenen natürlichen Wasserquellen in der Umgebung.

Deshalb handeln wir.

Unser Ziel

In Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation Budikadidi vor Ort, möchten wir in und um Tshikapa die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ermöglichen.

Einen ersten Brunnenbau konnten wir im Nov/Dez 2022 realisieren. Je nach Sonneneinstrahlung können mit dem ersten Brunnen bereits bis zu 30.000 Liter Trinkwasser pro Tag gefördert und somit 6.000 Menschen mit 5 Litern pro Tag versorgt werden. Dies wird unterstützt durch eine nachhaltige und wartungsarme Solaranlage. Zwei weitere Brunnen sollen im Sommer 2023 folgen, das Material hierfür ist auch schon vor Ort. Darüber hinaus wurden 15 weitere konkrete Standorte für Brunnen identifiziert.

Mittelfristig wollen wir Budikadidi kontinuierlich unterstützen, um das Wassersystem weiter auszubauen. Mit Inbetriebnahme der Brunnen wird ein sogenannter Wasserpfennig erwirtschaftet, eine kleine Abgabe von umgerechnet etwa fünf Cent pro 20 Liter Wasser, um dem Wasser einen Wert für die Bevölkerung zu geben. Dieser dient dem Erhalt der Brunnen, während Überschüsse in den Ausbau der Wasserversorgung der Region investiert werden können.

Zudem werden wir, je nach Standort, Möglichkeiten zur Körperhygiene anbieten. Speziell für Frauen ist es wichtig sich in einer geschützten Umgebung waschen zu können. Wir wollen außerdem öffentliche Waschplätze zum Waschen der Wäsche errichten.

Unser Vorgehen

Für die konkrete Umsetzung haben wir ein in Afrika bewährtes Brunnenbohrgerät gekauft und es im August 2022 mit weiteren Materialien (Pumpen, Solartechnik, Wasserbehälter, Rohre etc.) in einem 40 Fuß Seecontainer auf die Reise geschickt. Nach 5 ½ Wochen auf hoher See, dauerte es dann noch einen weiteren Monat bis der Container aus dem Zoll entlassen und an unseren Projektort verbracht wurde.

Unser Partner Budikadidi hat beim zuständigen Ministerium die offizielle Berechtigung bekommen, als Wasserversorger in der DR Kongo zu agieren und Brunnen zu bohren. Budikadidi steht in engem Kontakt mit einem erfahrenen kongolesischen Ingenieur, der mit uns ein Brunnenbohr-Team aufgebaut hat. Das Brunnenbohr-Team wurde Ende 2022 im Bohren und im Aufbau von Brunnenanlagen ausgebildet und auch darin geschult, mit einem geophysikalischen Gerät die optimalen Bohrstellen ausfindig zu machen.

Finanzierung

Dank der großartigen Unterstützung unserer Spender*innen und durch Stiftungsgelder haben wir die benötigte Summe für die Bohrmaschine und drei Brunnenbauten zusammen bekommen. Die Kosten für den Transport wurden zu einem großen Teil durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ abgedeckt. Dennoch möchten wir weiter Spenden sammeln. Es soll nicht bei dem Bau von drei Brunnenanlagen bleiben. Pro Brunnen fallen Kosten in Höhe von etwa 15.000€ an (Tendenz bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage leider steigend). Die hohen Anfangskosten beim Start unseres Projektes waren eine große Hürde, aber danach werden wir mit dem eigenen Brunnenbohrgerät vor Ort und der Erfahrung weitere Brunnen zu deutlich niedrigeren Kosten bauen können. Sauberes Trinkwasser wird die Lebenssituation der Menschen in und um Tshikapa entscheidend verbessern. Damit geben wir tausenden Menschen im Herzen Afrikas die Chance, ihr Leben positiv zu verändern.

Der Projektort

Tshikapa ist zwei Tagesreisen von der Hauptstadt Kinshasa entfernt und nahe der Grenze zu Angola gelegen. Unser Partnerverein Budikadidi ist hier aktiv und betreibt unter Anderem mehrere Schulen. Einer der Gründer der Organisation ist Pfarrer Panu, der seit einiger Zeit in Landau in der Pfalz lebt und durch den die Zusammenarbeit mit Keep Smiling zustande kam.

Bei der Reise zu unserem Projektort wurde schnell klar, dass wir das Richtige am richtigen Ort tun. Die Einheimischen leben in großer Armut und sind sehr dankbar, dass es in Deutschland Menschen gibt, die sich für sie einsetzen.

Gefördert von

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