Tshikapa - Reisebericht Teil 7

Tag 15, Sonntag, 4.12.

Nach einer fast schlaflosen Nacht voller Sorgen, dass das Projekt scheitern könnte, beginnt für Torsten der Tag mit der Besprechung der Solaranlage mit einem Lehrer für Elektrotechnik und einem Elektroingenieur. Das Bohren stellt die Arbeiter auch heute vor große technische Herausforderungen. Besonderheiten in der Erde machen ein tieferes Bohren unmöglich. Zwischendurch verschleißen Teile, die kurzerhand mit selbst gebastelten Dichtungen aus Flip Flops repariert werden. Die Kreativität der Leute bei dem Finden von Lösungen ist wirklich bemerkenswert.
Als kein Spülwasser mehr kommt sind sich die Experten einig, dass das Rohrgestänge verstopft sein muss. Fast vierzig Rohre von je 2m Länge werden aus dem Bohrloch gezogen, doch keins ist verstopft. Also werden die Rohre wieder eingesetzt und erneut gespült. Wieder kommt kein Wasser. Nun ist klar, dass das Wasser in einer Erdschicht komplett abfließt. Der Bohrexperte Peter Ball, mit dem man im ständigen Austausch steht, macht deutlich, dass ihm das bei seinen mehr als 1000 Bohrungen, die er gemacht hat, nur etwa 30 bis 40 mal passiert ist. Erst kurz vor Mitternacht werden die Arbeiten eingestellt. Enttäuscht verlassen alle die Bohrstelle.

Tag 16, Montag, 5.12.

Nach Beratungen und Besprechungen wird beschlossen, Sägemehl zu besorgen, um dieses mit Wasser und Polymeren zu mischen und ins Bohrloch zu verbringen, damit das Wasser nicht mehr in die Erdschicht abfließen kann. Um Sägemehl zu besorgen, muss ins Sägewerk gefahren werden, doch alle Fahrzeuge sind nicht fahrtüchtig. Erst am Nachmittag geht es in die Stadt.
Zurück an der Bohrstelle wird zum einen eine weitere alternative Bohrstelle vorbereitet, zum anderen das Gemisch in einem Metallfass hergestellt, das zunächst mit einer klebrigen Masse geflickt werden muss, da es undicht ist. 400 Liter Gemisch wird in fünf Portionen ins Bohrloch geschüttet.
Der Misserfolg an der Bohrstelle wird von einigen Leuten mit dem Fluch begründet, der auf dem Gelände liegt. Einst gehörte es einem Häuptling, dessen Haus abgebrannt war.

 

 

 

 

 
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